Moin! Ich bin Céline, eine von sechs #workhacks Beraterinnen und Beratern. Ich bin außerdem Kommunikatorin, Strategin, Hobby-Diplomatin, #workhacks Buch Autorin und Mitglied dieser ominösen Generation Y.

Wenn ich nicht mit Lydia und dem #workhacks- Team andere Teams stärke, dann nutze ich unsere #workhacks schamlos selbst, um mein eigenes Team beim Startup SwitchUp zu stärken. In dem stetig wachsenden Team kümmere ich mich darum, wie wir miteinander arbeiten und entwickle Arbeitsprozesse und -strukturen, damit wir effektiv und zufrieden sind und bleiben.

Im Gespräch mit Lydia blicke ich zurück, wie es dazu kam, dass ich am #workhacks Buch mitgeschrieben habe und was die UN und New Work miteinander verbindet.

Lydia: Liebste  Céline! Jüngste in unserem Team, aber schon am längsten dabei. Wir haben uns kennengelernt als du noch studiert hast.

Céline:  Ja, schon während meines Studiums der Wirtschaftskommunikationhat mich das Thema Zusammenarbeit und die psychologischen Strukturen dahinterinteressiert. Dass wir uns in dieser Zeit im Rahmen eines Seminars von dir zu dem Thema kennengelernt haben, ist für mich rückblickend immer noch ein wunderschöner Zufall. Als du dann von #workhacks erzählt hast, hat sich das direkt griffig und gut angefühlt und so geht es mir bis heute. Dass daraus aber ein Buch und eine Firma entstehen würde, habe ich damals noch nicht geahnt.

Lydia: Du schreibst oben, dass du Hobby-Diplomatin bist? Was meinst du damit?

Céline: Ich bin Teil des Vereins be.boosted, der sich dafür einsetzt, jungen Menschen soziale Kompetenzen zu vermitteln, die sie in ihrem weiteren Karriereweg brauchen. Als Übungsfeld nutzen wir dazu sogenannte Model United Nations (MUN) Konferenzen, bei denen junge Leute aus der ganzen Welt zusammenkommen und über mehrere Tage nach den Regeln der echten UN zu aktuellen Themen debattieren. Für diese Tage wird man also selbst Diplomatin und Diplomat und verhandelt im Namen eines Landes. Diese spannende Simulation habe ich selbst nun schon mehrere Mal begeistert als Teilnehmerin sowie als Trainerin erleben dürfen.

Lydia: Diplomatie und New Work  – bisher keine intuitive Kombi für mich… Aber Intuition trügt ja manchmal, was?

Céline: Klar, auch Behörden und internationale Organisationen suchen nach neuem Personal,stehen vor Digitalisierungsherausforderungen und müssen ihren Führungsstil modernisieren. Sie kommen also nicht drum rum, sich umzuschauen und ich denke, dass agile Methoden wie unsere ein wichtiger Schlüssel sind. Was ich aus den MUN Konferenzen auf jeden Fall mitgenommen habe und schon sehr passend zu New Work finde: Da die Konferenzen nur wenige Tage dauern, muss man dort in extrem hoher Geschwindigkeit Ergebnisse produzieren. Es ist keine Zeit für riesige Pläne und lange Entwürfe. Es wird in schnellen Zyklen gemacht. Das sehe ich auch in unseren #workhacks: Wir sagen, hey, wenn wir Veränderung wollen, dann müssen wir die Veränderung JETZT angehen. Nicht lange die Vergangenheit analysieren. Ärmel hoch und los!

Lydia: Yes! Das ist der #workhacks Spirit. Den wendest du ja auch selbst in dem Startup an, in dem du neben der Arbeit mit uns tätig bist. Welchen #workhack habt ihr dort eingesetzt, der besonders viel Wirkung entfaltet hat?

Céline: Also, wir haben schon mehrere eingeführt und beibehalten: Das Prioboard, die Retro, Timeboxing. Was einen riesigen Effekt auf unsere Arbeit hatte, ist die Fokuszeit. Wir haben sie eingeführt als wir noch ein kleineres Team waren und sehr konsequent durchgezogen: Von 9 bis 12 gibt es keine Meetings und keine Gespräche. In der Zwischenzeit sind wir gewachsen und merken zwei Dinge: Einmal: Pflegt man eine Gewohnheit nicht konsequent weiter und führt neue Kollegen darin ein, passiert es schnell, dass man sich die Gewohnheit versehentlich abgewöhnt.

Wir sind umgezogen und haben neue Kollegen an Board geholt und haben in diesem Veränderungsprozess die Fokuszeit vernachlässigt. Jetzt fehlt sie uns aktuell. Aber – und das ist die zweite Erkenntnis: Wir spüren, dass sie uns fehlt, und das finde ich bemerkenswert. Wir haben durch die Fokuszeit so viel effektiver arbeiten können, dass alle „alten Kolleg_innen”, die auf diese Weise gearbeitet haben, sie vermissen und einen hohen Wert auf fokussiertes, ablenkungsfreies Arbeiten legen. Deshalb arbeiten wir gerade an einer Version 2.0 der Fokuszeit bei SwitchUp, die auch in unserem jetzigen Team gut funktionieren kann.

Fokuszeit

Eine bestimmte Zeit am Tag wird nicht gesprochen, keine Meetings abgehalten, nicht telefoniert und möglichst nicht auf E-Mails reagiert, um konzentriertes Arbeiten zu ermöglichen. Wir empfehlen, mit einer Stunde zu beginnen. Das Team legt dabei selbst fest, wann diese Stunde ist und wie es beispielsweise mit eingehenden Telefonaten in dieser Zeit umgeht (z.B. Nutzen eines Anrufbeantworters). Wichtig ist: die festgelegte Fokuszeit gilt für alle Teammitglieder, sonst ist sie nicht wirksam.

Lydia: Das stellen wir ja immer wieder fest: Die #workhacks sind eine Sammlung von Methoden, die den unterschiedlichsten Teams helfen können. Und gleichzeitig gilt es, diese bei der Einführung dann immer noch mal an das jeweilige Team anzupassen. Und wie dein Beispiel zeigt: Teams verändern sich auch und dann müssen die Arbeitsmethoden und #workhacks wieder angepasst werden.

Céline: Ja, es wäre natürlich schön, die perfekten Wundermittel als Lösung für alle aus dem Hut zaubern zu können. Aber in der Praxis gibt es natürlich immer noch spezifische Besonderheiten bei den jeweiligen Teams. Daher bieten wir mit #workhacks konkrete Vorschläge an. Wenn man sie bei sich einsetzen möchte, muss man sie anpassen. Und dabei helfen wir ja auch gerne. Und dann – und das ist ja bezeichnend für New Work – geht es natürlich immer darum, regelmäßig zu hinterfragen: “Nutzt uns das? Sollen wir etwas ändern?”, um dadurch auch über Veränderungen im Team oder veränderte Anforderungen hinweg ein gutes und effektives Zusammenarbeiten zu ermöglichen.

Lydia: Wer weiß, vielleicht finden wir ja doch noch irgendwann das Wundermittel! Aber bis dahin freue ich mich, dass wir gemeinsam  #workhacks in viele Teams bringen. Danke Céline!