Mahlzeit! Ich bin Michael Tomoff, einer von sechs #workhacks Beraterinnen und Beratern. Ich bin Psychologe, rede und schreibe sehr gerne (unter anderem über die Positive Psychologie), liebe Selbstironie, Kalauer und schwarzen Humor, verknüpfe Ideen und zueinander passende Menschen und bin ein vielleicht fast schon anstrengend positiver Mensch.

Wenn ich nicht mit Lydia und dem #workhacks Team andere Teams stärke, dann blogge ich über Wege, wie die Positive Psychologie glücklicher machen kann, unterstütze in Coachings und Trainings andere Menschen, ihr Glück zu finden und versuche das auch mit meiner Frau und meinen zwei Kids.

Zusammen mit Lydia schaue ich zurück, wie es dazu kam, dass wir nun #workhacks zusammen in noch viele weitere Teams tragen wollen.

Lydia: Lieber Micha! Weißt du eigentlich, warum ich dich damals angeschrieben und gefragt habe, ob du auch beim workhacks-Buch mitschreiben möchtest?

Micha: Wahrscheinlich, weil ich superschlau, charmant und bescheiden bin.

Lydia: Nicht ganz… Ich habe dich in einem Podcast über Positive Psychologie mit Bastian Wilkat gehört und dachte: Der passt!

Micha: Ja, das war ein spannendes Gespräch. Wir haben uns locker 1,5 Stunden über mein Lieblingsthema unterhalten und dann rausgefunden, dass unser Tool die Aufnahme gefressen hat. Daraufhin haben wir uns in Bonn noch einmal getroffen und ein zweites, ebenso langes Gespräch geführt. Über völlig andere Themen der Positiven Psychologie.

Lydia: Und das ist auch einer der Gründe, warum du solch ein Mehrwert für das Team bist.

Micha: Weil ich so viel über völlig andere Themen sprechen kann?

Lydia: Nein… Weil du hoffnungsloser Optimist bist, für deine Sache leidenschaftlich brennst und eine sehr mitnehmende Art hast, das Gute zu sehen und anzuwenden.

Micha:

Lydia: Micha?

Micha: Ach so, ich dachte, du warst noch nicht fertig und wolltest noch mehr sagen… Also danke erstmal für die Blumen. Und ja, darin sehe ich mich tatsächlich wieder. Wenn ich von etwas überzeugt bin wie von der Wissenschaft der Positiven Psychologie oder auch unseren #workhacks, dann spreche ich da gerne drüber. Schließlich wären mein Wissen, meine Ideen und meine Erfahrungen nur einen Bruchteil so viel wert, wenn ich sie für mich behielte. Ich teile einfach gerne – oft mit, manchmal auch humorvoll aus. Und deshalb macht die Arbeit im #workhacks-Team auch so einen Mordsspaß!

Lydia: Woher kommt denn eigentlich die Begeisterung für die positive Psychologie? Du kommst ja ursprünglich aus einer anderen Ecke, richtig?

Micha: Korrekt. Während ich von meiner Einstellung her schon immer ein sehr positiver Mensch war und bin, habe ich die größte Zeit meines früheren Berufs- und Angestelltenlebens damit verbracht, in kleinen und großen Unternehmen Defizite und Mängel zu erkennen, zu beheben und “wegzumachen”.

Ich habe viele Jahre Personaldiagnostik betrieben, also Personalauswahl und Personalentwicklung anhand von mehrtägigen Assessment Centern, Trainings oder Coachings. Dabei waren immer die Probleme und “schlechten” Eigenschaften meines Gegenübers im Fokus. Wie kann man die beheben? Was kann man tun, um diese mangelnden Skills auf ein höheres Niveau heben? Warum kann diese Person dann doch nicht auf diese Teamleiterstelle gesetzt werden?

Lydia: Und das hat dir keinen Spaß gemacht?

Micha: Sagen wir mal so – ich bin immer noch dankbar über meine erlernten, diagnostischen Fähigkeiten. Jahrelang Menschen auf die Finger zu schauen, was sie tun, wie sie das tun und wofür sie das tun, hat dazu geführt, dass ich einen enorm scharfen Blick bekommen habe. Mittlerweile nutze ich den nun nicht mehr für das Aufdecken von Defiziten und zu behandelnden Schwächen, sondern für das Heben und Nutzen von Potenzialen. Und das ist eine große Befreiung!

Mich, und ich würde sagen auch meine Gegenüber, hat das Arbeiten an Schwächen damals sehr viel Energie gekostet. Wer will schon an Konfliktstärke arbeiten, wenn er nicht die Ellbogen ausfahren möchte? Wenn ich jetzt – auch im #workhacks-Team – mit Menschen auf das schaue, was schon da ist, was gut läuft und was positive Energie schafft, dann ist das eine völlig andere Herangehensweise an meinen Job.

Lydia: Ja, dieser Blick auf das Positive ist auch das, was mir großen Spaß in unserer Arbeit bei #workhacks macht. Apropos Spaß. Welcher #workhack macht dir am meisten Spaß?

Micha: Spaß ist mir enorm wichtig, das stimmt. Aber nicht nur mein Spaß, sondern auch der Spaß derer, mit denen oder für die ich arbeite. Aber die Auswahl eines #workhacks ist schwierig. Mir machen jene #workhacks besonders viel Spaß, die spielerisch sind, die eine Art Leichtigkeit haben und trotzdem diesen krassen Effekt auf Teamdynamik, eigenes Wachstum und die Lust an der Arbeit haben. Mir fallen spontan zwei ein, die – auch als Kombi – extrem nach vorne bringen und ganze Arbeitskulturen verändern können.

Lydia: Jetzt bin ich gespannt!

Micha: Natürlich an vorderster Front mein Lieblingshack und auch eine Art Mentalität von mir, die durch die Positive Psychologie befeuert wird: Stärken stärken.

Stärken stärken

Im ersten Schritt berichten sich die Mitglieder eines Teams gegenseitig auf spielerische Art ihre Stärken. Das alleine schafft schon eine enorm positive Stimmung, bringt aber auch neue Aspekte der Kollegen und Kolleginnen auf den Tisch, über die vorher meist noch nie gesprochen wurde.

Im zweiten Schritt werden an einer sichtbaren Stelle im (virtuellen) Büro die Aufgaben angepinnt, die wirklich nicht den eigenen Stärken entsprechen. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass es aus dem gleichen Team jemanden gibt, der es liebt, Excelberechnungen zu machen. Es besteht immer die Chance, Aufgaben oder sogar Rollen sinnvoller (und sinnstiftender) zu verteilen (job crafting).

Der andere schafft so viel Gewinn, weil er auf etwas fokussiert, das viele von uns sowohl bei der Arbeit als auch im Privaten häufig vergessen: das Weglassen. Welche Aufgabe kann weggelassen werden, die auf der todo-Liste eh immer wieder nach hinten rutscht? Was ist nur Beschäftigung und nicht wirklich für den Kunden wichtige Arbeit? Warum nicht einfach mal die Handys in einem Meeting vor der Tür lassen als tippend unterm Tisch? Warum sich selbst nicht einfach mal bei einem Meeting weglassen?

Lydia: Und schön ist aus meiner Sicht, dass du diesen Spirit nicht nur bei uns im #workhacks-Team eingebracht hast, sondern auch in den Workshops immer wieder den Blick auf die Stärken der Teilnehmer richtest oder provokant nachfragst, wofür denn diese oder jene Aufgabe erledigt werden „muss“.

Micha: Ja, das kann ich leider nicht mehr abstellen… Sorry!

Lydia: Kein Problem, Micha. Dir sei an dieser Stelle noch einmal verziehen! Wie schön, dich mit dabei zu haben!